Los geht’s: die Wanderkammer

Die Wanderkammer ist ein kleiner Ableger der wunderkammer, die seit 2021 im Altonaer Museum beheimatet ist. In Kooperation konzipiert und umgesetzt von der Gabriele Fink Stiftung und dem Altonaer Museum. Wie die wunderkammer ist die Wanderkammer eine Hands-on-Ausstellung für Kinder – allerdings mobil. Für beide gilt: Die ausgestellten Dinge sind nicht nur zur Anschauung, sondern können kennen gelernt werden. Seit Herbst 2024 kann die Wanderkammer auch zu Ihnen kommen! Bei Interesse oder weiteren Fragen melden Sie sich bitte bei uns.

Da unse­re wun­der­kam­mer auf über 650 qm fest instal­liert im Alto­na­er Muse­um ist, wir aber noch mehr Kin­dern die­ses Ange­bot machen wol­len, gehen wir mit der Wan­der­kam­mer dort­hin, wo auch vie­le Kin­der sind: in Kin­der­gär­ten, Schu­len und z.B. Bücher­hal­len! Wir fin­den es fair, wenn mög­lichst vie­le Men­schen ein­fach und ohne gro­ßen Auf­wand den Zugang zum Stau­nen, Sam­meln und Spie­len bekom­men.

AKTUELL ist die Wan­der­kam­mer erneut zu Gast in der Mill­ern­tor­wa­che – ein gro­ßes Dan­ke­schön geht an die Alfred Toep­fer Stif­tung! Wir wol­len über Freund­schaft als Grund­pfei­ler unse­rer Demo­kra­tie — in der freund­schaft­li­che Bezie­hun­gen als Vor­bild für gesell­schaft­li­che Soli­da­ri­tät gel­ten — phi­lo­so­phie­ren.

Die Mill­ern­tor­wa­che haben wir zu unter­schied­li­chen Zei­ten geöff­net und freu­en uns auf Kin­der­gar­ten­grup­pen, Schul­klas­sen sowie neu­gie­ri­ge Fami­li­en, die vor­bei­kom­men. Der Ein­tritt ist kos­ten­frei.  

Auch mit der mobi­len Ver­si­on kön­nen die Nutzer:innen stau­nen, sam­meln und Din­ge ord­nen, die zu den phi­lo­so­phi­schen The­men Glück, Erkennt­nis, Freund­schaft und Mut pas­sen. Es gibt u.a. Waa­gen, Navi­ga­ti­ons­in­stru­men­te, Ein­hör­ner und jede Men­ge Muscheln, Edel­stei­ne und Zerr­spie­gel. Ange­regt durch leicht zu ver­ste­hen­de Impul­se kommt man schnell ins Han­deln und Phi­lo­so­phie­ren: Hat eigent­lich alles einen Grund? Müs­sen Freun­de strei­ten? Am Ende kura­tie­ren die Gäs­te eige­ne klei­ne Aus­stel­lun­gen, kochen eine »Glücks­sup­pe« oder bau­en »Freun­de­such­ge­rä­te« und den­ken sel­ber wei­ter – und vor allem auch mit­ein­an­der – eine wich­ti­ge Fähig­keit unse­rer Demo­kra­tie.


Angebot

Die mobi­le Wan­der­kam­mer wird direkt zu Ihnen gelie­fert, auf­ge­baut und kann bis zu vier Wochen in Ihrer Ein­rich­tung blei­ben. Beglei­tet wird die Akti­on vor­ab in der wun­der­kam­mer von einem Work­shop für Lehrer:innen, Erzieher:innen und natür­lich auch Vermittler:innen. Die­ser wird von einer Ein­füh­rung vor Ort beglei­tet und umfasst ein Maga­zin mit Leit­fa­den, Auf­ga­ben und wei­te­rem Begleit­ma­te­ri­al.

Die Wan­der­kam­mer besteht aus fle­xi­blen Modu­len, die leicht an die ört­li­chen Gege­ben­hei­ten ange­passt wer­den kön­nen. Die Modu­le sind sta­pel­bar, ein­fach mit­ein­an­der zu ver­bin­den, mit Tra­ge­grif­fen ver­se­hen, sehr fle­xi­bel ein­setz­bar. Und gut ver­packt ist das Gan­ze auch abschließ­bar. Seit Herbst 2024 ist die Wan­der­kam­mer nun unter­wegs! Bei Inter­es­se oder wei­te­ren Fra­gen mel­den Sie sich bit­te bei uns.


Philosophischer Dreischritt

Beim Phi­lo­so­phie­ren bedie­nen wir uns einer spe­zi­el­len Metho­de, die als »Phi­lo­so­phi­scher Drei­schritt« bezeich­net wird. Die­ser Drei­schritt umfasst drei zen­tra­le Ele­men­te: Sel­ber­den­ken, Mit­ein­an­der­den­ken und Wei­ter­den­ken.

Sel­ber­den­ken bedeu­tet, dass jede:r Ein­zel­ne sei­ne oder ihre eige­nen Gedan­ken und Über­le­gun­gen ein­bringt. Hier geht es dar­um, sich aktiv mit den gestell­ten Fra­gen aus­ein­an­der­zu­set­zen und eige­ne Mei­nun­gen und Per­spek­ti­ven zu ent­wi­ckeln.

Mit­ein­an­der­den­ken folgt im nächs­ten Schritt. In einer For­schungs­ge­mein­schaft tei­len wir unse­re Gedan­ken und hören uns gegen­sei­tig auf­merk­sam und respekt­voll zu. Das Ziel ist es, durch den Dia­log die eige­nen Ideen zu erwei­tern und zu berei­chern. Dabei knüp­fen wir stets an das an, was ande­re zuvor gesagt haben. So ent­steht ein gemein­sa­mer Denk­pro­zess, der von Offen­heit und Tole­ranz geprägt ist.

Wei­ter­den­ken schließ­lich bedeu­tet, dass wir die im Gespräch gewon­ne­nen Erkennt­nis­se und Gedan­ken wei­ter­ent­wi­ckeln und ver­tie­fen. Die­ser Schritt regt dazu an, über das unmit­tel­ba­re Gespräch hin­aus wei­ter zu reflek­tie­ren und die gewon­ne­nen Ein­sich­ten in den eige­nen All­tag zu inte­grie­ren.

Beim Phi­lo­so­phie­ren knüp­fen wir an das vor­her Gesag­te an. Wir ent­wi­ckeln wäh­rend des Phi­lo­so­phie­rens und dar­über hin­aus eine demo­kra­ti­sche Gesprächs­kul­tur, die unter ande­rem auch ethi­sche Fra­gen behan­delt: Kann man Streit so lösen, dass alle zufrie­den sind? Wozu dient Streit? Dür­fen Freun­de strei­ten? Oder: Was macht den Freund zum Freund?


Material

Beglei­tet wird die Wan­der­kam­mer immer von einem Work­shop vor­ab für die Lehrer:innen, Erzieher:innen oder Vermittler:innen. Des­wei­te­ren gibt es eine Ein­füh­rung vor Ort — und ein Maga­zin als Leit­fa­den:

»Naso­was. Eine Rei­se durch die Wun­der­kam­mer. Dein Begleit­heft.« Von Eva Mug­gen­tha­ler und Kris­ti­na Cal­vert. Hrsg. Von der Gabrie­le Fink Stif­tung und dem Alto­na­er Muse­um. Erschei­nungs­da­tum 2025.


Fortbildung

In der wun­der­kam­mer sowie mit der Wan­der­kam­mer wer­den Gui­des und Pädagog:innen zu Moderator:innen aus­ge­bil­det, die die­se zum For­schen anre­gen­de Fra­ge­hal­tung ver­kör­pern und dafür sor­gen, dass ein ech­ter, dich­ter Dia­log statt­fin­den kann, ohne dass ein Kon­sens ange­strebt wird: »Du hast eben davon gespro­chen, dass dein Freund dein Freund ist, weil er die glei­chen Spie­le mag wie du. Schließt du da an? Wenn ja, wie kannst du es uns bewei­sen, hast du ein Bei­spiel? Wenn nein, wel­che Begrün­dung kannst du dafür her­an­zie­hen? Und wenn du sagst, ja und nein, wel­che Erklä­rung hast du dafür?«

Dazu bedarf es Men­schen, die wohl­mei­nend, zuge­wandt und auf­merk­sam den Kin­dern zuhö­ren, ihre for­mu­lier­ten The­sen auf­ein­an­der bezie­hen, sie anre­gen, Begrün­dun­gen zu suchen und immer wie­der das Gesag­te zu ver­an­schau­li­chen.

Durch die­ses Pro­jekt kann das Phi­lo­so­phie­ren mit den Kin­dern in der gestal­te­ten Umge­bung der Wan­der­kam­mer ganz anschau­lich gezeigt wer­den. Hier ord­nen Kin­der Din­ge, die sie beson­ders fin­den, sie neh­men Impul­se zu den vier Fra­gen Kants auf und pla­nen und bau­en Freund­schafts­gär­ten, kochen Glücks­sup­pen, räu­men Glücks­sprich­wör­ter an Magnet­wän­den auf und mes­sen mit Küchen­waa­gen das Gewicht von Mut ab. Am Ende bekom­men die Kin­der und ihre Moderator:innen noch eine »klei­ne Wun­der­kam­mer«, die ihnen das Wei­ter­wun­dern ein­fach macht…

Schrei­ben Sie uns ger­ne an:

Die Wan­der­kam­mer ist eine Koope­ra­ti­on mit dem Alto­na­er Muse­um: