Berufsorientierung einmal anders gedacht – »Identität und Glück«

Es geht um mich! Die­se Erfah­rung mach­ten die Schüler:innen des Pilot­pro­jekts »Iden­ti­tät und Glück« an der Elb­schu­le – Bil­dungs­zen­trum Hören und Kom­mu­ni­ka­ti­on. Das Pro­jekt berei­te­te den Pro­zess der Berufs­ori­en­tie­rung vor. Bereits ab Klas­se 5 stel­len sich Schüler:innen Fra­gen zu den The­men »Wer bin ich?« oder »Wie erken­ne ich, dass ich glück­lich bin?«. Das Wahr­neh­men der eige­nen Gefüh­le und die Mög­lich­keit, sie aus­zu­drü­cken sind Kern­kom­pe­ten­zen der Selbst­er­mäch­ti­gung: des Erken­nens der eige­nen Stär­ken und Fähig­kei­ten, auf denen sich die Per­sön­lich­keit auf­baut. Sie sind Vor­aus­set­zung auch für den Weg zur rich­ti­gen Berufs­wahl.

Klas­si­sche Ange­bo­te zur Berufs­ori­en­tie­rung gibt es unüber­sicht­lich vie­le. Der Fokus die­ses Kon­zepts lag auf einer Annä­he­rung mit künst­le­ri­schen Mit­teln: Bewe­gung, Spra­che, Bild. Das Pilot­pro­jekt umfass­te sechs Modu­le à 1,5 Stun­den mit zwei Künstler:innen, die sich mit den Schüler:innen auf die Suche mach­ten, Gefüh­le wie »Sorg­los«, »Mut« oder »Angst« tän­ze­risch, bild­lich und sprach­lich phi­lo­so­phie­rend zu erfor­schen, um immer dif­fe­ren­zier­ter mehr über sich selbst zu erfah­ren. Die Klassenlehrer:innen beob­ach­te­ten in die­sem Pro­zess die Schüler:innen auf der Suche nach einem »magic moment«: sich immer wie­der aufs Neue über­ra­schen las­sen von ihren Schüler:innen, den neu­gie­ri­gen, wert­schät­zen­den Blick erhal­tend. Beglei­tend fand pro Schul­jahr eine Fort­bil­dung für die Lehrer:innen statt, sowie nach jedem Modul eine ein­stün­di­ge gemein­sa­me Refle­xi­ons­ein­heit der betei­lig­ten Künstler:innen und Lehrer:innen.

»Was Schul­ab­gän­ger brau­chen, ist Selbst­be­wusst­sein, Unab­hän­gig­keit im Den­ken, Eigen­stän­dig­keit im Han­deln und eige­ne Kom­pe­tenz im Lösen von Pro­ble­men. Bei­spiels­wei­se wer­den sie ihre Jobs in Zukunft sel­ber erfin­den müs­sen. Es ist wich­tig, dass sie in der Schu­le ler­nen, wie das geht. Kei­ner kann für den ande­ren krea­tiv sein. Das muss jeder für sich. Und wenn sich Krea­ti­vi­tät ent­wi­ckelt, wird auto­ma­tisch auch deren Eigen­ver­ant­wor­tung geför­dert… Die Leh­rer sind abso­lut zen­tral für den gan­zen Pro­zess.«

Das gan­ze Inter­view mit Paul Col­lard zu »Krea­ti­vi­tät als Schlüs­sel­kom­pe­tenz« kön­nen Sie hier lesen (PDF)!

Ansprech­part­ne­rin­nen für die­ses Pro­jekt in der Gabrie­le Fink Stif­tung sind Annet­te Heil­mann und Kris­ti­na Cal­vert.