Projektarchiv

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Das Kampnagel Summer Camp und HERBST[K]AMP
In den Hamburger Herbstferien 2020 fanden sie wieder statt: Die fünftägige Workshops für neugierige Kinder/Jugendliche ab 10 bzw. 12 Jahren! In drei verschiedenen Angeboten lernte die nächste Kampnagel-Generation von den Kampnagel-Künstler*innen unverzichtbare Dinge aus ihrem (Arbeits-)Leben kennen. Dieses Mal kamen die Angebote aus den Bereichen „Mode und Design“, „Zeichnen, Malen und Gestalten“ sowie „Stop-Motion-Film“. Die Workshops sind immer altersstufenübergreifend und sollen kostenlos oder sehr kostengünstig angeboten werden, so dass kein Kind auf Unterstützung der Eltern angewiesen bzw. aus finanziellen Gründen ausgeschlossen ist. Hier die Infos dazu (PDF)

Die Workshops im Summer Camp und später auch im HERBST[K]AMP sollten vor allem zum Mitmachen einladen und Spaß machen! Die Workshops gingen von Bereichen bzw. Gegenständen aus, die Kindern und Jugendlichen vertraut sind, und boten davon ausgehend Perspektivwechsel. Sie inspirierten dazu, Bekanntes zu hinterfragen und sich neue Perspektiven als Handlungsentwürfe für das eigene soziale Umfeld anzueignen. Ganz nebenbei lernten sie Künstler*innen persönlich kennen, hatten Teil an deren Sicht auf die Welt und bekamen über das gemeinsame Tun Zugang zu deren Arbeiten.

Allgemein basieren die Workshops auf einem Kulturbegriff, der Kultur als ein veränderliches Gemeingut begreift, das zur Identität einer Gesellschaft gehört und deshalb von der Gesellschaft und ihrer jungen Generation getragen, in Besitz genommen, geformt und formuliert werden soll. Kinder und Jugendliche sollen keinen kulturellen Kanon lernen, sondern werden eingeladen, selbst an Kultur zu partizipieren, sich Praktiken und Denkmodelle anzueignen und für sich umzuformulieren. Dazu gehört auch, dass Räume, in denen Kultur produziert und verhandelt wird, also Theater- und Kulturzentren wie Kampnagel, offen sind, um von den Menschen einer Stadt in Besitz genommen und belebt zu werden.

„Finkies“ – Kekse, die schmecken und helfen
Die Idee, Schüler*innen Einblicke in die Arbeitswelt zu geben und dies mit dem Backen von Keksen zu verbinden, hatten wir 2011. Auch der Name der Kekse – „Finkies“ – war schnell gefunden. Wir wollten ein Projekt ins Leben rufen, das Kindern und Jugendlichen ermöglicht, ihre Persönlichkeit zu entwickeln, teamfähig zu werden, Toleranz gegenüber anderen Kulturen aufzubauen und die Generaltugenden (Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Verantwortung, Selbst-Organisation) zu erlernen.

Um diese Ziele zu erreichen, durchlaufen die Schüler*innen unter Anleitung von Expert*innen und Anleiter*innen möglichst die gesamte Wertschöpfungskette der Keks-Produktion – vom Einkauf über das Backen, von der Verpackung bis zu Werbung und zum Vertrieb. Bei der Auswahl der Lieferanten und Rohstoffe legen wir Wert auf nachhaltige, umweltschonende und faire Produktionsweisen. Auf der Verpackung, bei deren Gestaltung wir mit der Illustratorin Ursula Verburg zusammengearbeitet haben, wird der Projektgedanken erläutert. Wichtig: Alle Gewinne gehen zu 100% wieder ins Projekt.

Seit der ersten Idee 2011 befindet sich Projekt „Finkies“ in einer permanenten Weiterentwicklung. Eine erste Pilotphase hat 2012 gemeinsam in Kooperation mit dem Kulturzentrum MOTTE e.V. in Hamburg-Ottensen stattgefunden. Im Herbst 2015 hat eine neue Projektrunde mit der Staatlichen Gewerbeschule Ernährung und Hauswirtschaft (G3) in Hamburg Fahrt aufgenommen. Die Teilnahme soll Schüler*innen der Berufsvorbereitungsklassen erste Kontakte mit der Arbeitswelt vermitteln und den Einstieg ins Berufsleben erleichtern. Ersten Backversuchen mit verschiedenen Zutaten und Geschmacksrichtungen folgte ein Probebetrieb mit acht Schülern unter fachlicher Aufsicht von Gewerbelehrer Hubert Schatz. Die Ergebnisse waren vielversprechend: Nachdem auch externe Testesser Begeisterung signalisierten, waren die jugendlichen Bäcker „stolz wie Bolle“. Und schon bald konnten zwei prominente Verkaufsstellen in Hamburg – die Confiserie Paulsen – Manufaktur und die drei Restaurants, Cafés und Shops „Schönes Leben“ – gewonnen werden, und die ersten Kekstüten wurden ausgeliefert. Wenn die Reaktionen der Schüler*innen, Kund*innen und Partnerbetriebe weiter so positiv sind und der organisatorische Rahmen geschaffen worden ist, soll das Projekt auf die ganze Schule ausgeweitet werden. Weitere Informationen unter:  www.gewerbeschule3.de

Langfristig sieht sich die Gabriele Fink Stiftung bei dem „Finkies“-Projekt vor allem als Ideengeber und Anschubfinanzierer. Wir möchten das Projekt auch in den nächsten Jahren gemeinsam mit Hamburger Schulen und weiteren Partnern durchführen und weiter entwickeln.

„Ohrlotsen“ – eine Initiative der MOTTE e.V.
Im Oktober 2009 startete die MOTTE das dreijährige Modellprojekt „Die Ohrlotsen – zwischen Altona und Wedel“- gefördert von der Gabriele Fink Stiftung, der Aktion Mensch sowie durch Zuschüsse aus dem Bezirk Altona und der Stadt Wedel. Ob Hörspaziergänge, Klangkollagen, Hörspiele oder auch Radiosendungen – mit Unterstützung eines multiprofessionellen Teams gestalten die Kinder den gesamten Produktionsprozess. Durch den kreativen Umgang mit auditiven Medien wird die Zuhör-, Sprach- und Medienkompetenz gefördert. Im Rahmen der kritisch-reflektierenden und künstlerisch-ästhetischen Arbeit setzen sich die Kinder mit ihrer Lebenswelt und neuen Themen auseinander und gestalten so ihre Audiobeiträge selbst.

Die Kinder und Jugendlichen waren in vielen Stadtteilen Hamburgs unterwegs und die Gabriele Fink Stiftung steht seit Projektbeginn den Ohrlotsen unterstützend zur Seite. Über 400 Hörbeiträge aus ganz Hamburg und Umgebung können mittlerweile im Internet angehört werden! Unter: www.ohrlotsen.de

Im November 2017 wurde die MOTTE für ihr Projekt „Ohrlotsen“ mit dem BUDNIANER HILFE-Preis ausgezeichnet. 2018 wurden sowohl die Kinderradiogruppen als auch die Schulkooperationen im kleineren Rahmen weitergeführt. Außerdem waren die „Ohrlotsen“-Reporter im Frühjahr wieder für das „klangfest – musik für kinder“ auf Kampnagel unterwegs und im Oktober beim „Kinder und Jugend Filmfest Hamburg“ dabei. Auch 2019 sind die Radiogruppen weiter am Start – und für unser 10-jähriges Jubiläum im Herbst 2019 sind zusätzliche Aktivitäten in Planung. Weitere Informationen finden Sie unter: www.diemotte.de.

Die Liste unserer Projekte